Filmarbeiten auf dem Dreimühlenhof – WDR-Team dreht für „Land und lecker“
Mechernich-Dreimühlen – „Heiß her“ ging es im doppelten Sinn auf dem Dreimühlenhof im gleichnamigen Mechernicher Ortsteil Dreimühlen. Bei hochsommerlichen Temperaturen drehten zwei Kamerateams der WDR-Sendung „Land und lecker“ am Dienstag einen Teil der neunten Staffel auf dem Milchviehhof der Familie Breuer. Dabei kamen die Fernsehleute und die Landfreuen gleichermaßen gehörig ins Schwitzen.
Wer die Sendung nicht kennt: Der „Land-und-lecker“-Bus rollt durchs Land – an Bord sechs gut gelaunte Bäuerinnen, die sich gegenseitig auf ihre Höfe einladen. Auf ihrer kulinarischen Reise genießen sie Köstlichkeiten aus der Region. Und am Ende der Reise steht die Frage aller Fragen: Wer hat das beste Menü gekocht?
Bereits vor zwei Jahren hatte das „Land-und-lecker“-Team schon einmal auf dem Hof von Gabriele und Stephan Breuer in Dreimühlen angefragt. „Damals habe ich abgesagt, da war unsere Tochter Marie noch recht klein, und es war mir einfach zu viel“, erzählt Gabriele Breuer. Jetzt, zwei Jahre später, stieß Julia Reichler vom WDR-Team, bei ihrer Internet-Recherche erneut auf den Dreimühlenhof. Nach einem Telefonat und einem Casting war klar, dass die Kriterien passten. „Uns ist es wichtig, dass es den Tieren auf dem Hof gut geht, die Akteure sollen sympathisch sein und Freude an dem Format der Sendung haben, wenn dann alles auch noch in idyllischer Umgebung liegt, sind das Bonus-Punkte oben drauf,“ erklärt Julia Reichler.
In diesem Jahr wollte Gabriele Breuer nicht absagen. „Ich habe mir gedacht: jetzt oder nie! Noch einmal werden sie ganz sicher nicht anrufen.“ Tochter Marie, mittlerweile acht Jahre alt, geht in Mechernich zur Schule und erzählt stolz, dass ihre Klassenkameraden es spannend und cool fänden, dass das Fernsehen bei ihr auf dem Hof sei. Und während Projektleiter Guido Niebuhr allen Beteiligten noch die letzten Anweisungen gibt, entdecken die Breuer-Söhne Christian (18), Florian (16) und Sebastian (13) bereits den Bus.
Wolfgang Schiwy aus Hattingen kutschiert die fünf Landfrauen aus der Nähe von Bielefeld, Roermond und dem Münsterland bei schönstem Sommerwetter in seinem gemütlichen Oldtimer-Bus durch die Eifel. Mit kühlen Getränken und einem erfrischenden Fußbad im Bach vor der Tür nehmen gleich drei Generationen der Familie Breuer ihre Gäste in Empfang. Die Wiedersehensfreude ist groß. Acky Böcker vom Forstmannshof in Lüdinghausen, die bereits beim „Perfekten Dinner“ TV-Erfahrung gesammelt hat, betont das innige Verhältnis der Frauen untereinander. „Bei insgesamt fünf Drehtagen wächst man schon ziemlich eng zusammen, und es ist jetzt schon klar, dass wir uns im Januar wieder treffen wollen.“ Alle sind sich einig: „Die Chemie stimmte vom ersten Moment an.“
Nach der Besichtigung des Streichelzoos ruft Stephan Breuer die Gäste mit den Worten: „Die Damen bitte hier aufsitzen.“ Augenzwinkernd erklärt er: „Ich bin ja hier nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern habe ja auch ein paar Aufgaben.“ Eine Kutschfahrt der besonderen Art erwartet die Landfrauen. Gezogen wird die Kutsche nämlich von geräuschvollen 20 PS in Form eines Lanz Bulldog, Baujahr 1954. Knatternd und qualmend geht es den Berg hinauf in die nähere Umgebung des Hofes, im Gepäck eine Flasche selbstgemachter Holunderblüten-Schnaps.
Während ihr Mann mit den Gästen unterwegs ist, kümmert sich Gabriele Breuer mit Freundin Elke Pünder um die Zubereitung des Drei-Gänge-Menüs mit Zutaten aus eigener Zucht und eigenem Anbau. Denn das Hauptgeschäft des Dreimühlenhofes ist die Milchwirtschaft. Rund 160 Kühe, Rinder und Kälber müssen täglich versorgt werden. Für die Breuers beginnt der Tag früh um 5 Uhr und endet in der Regel gegen 22.30 Uhr. So wird im Laufe des Drehtages auch klar, was Gabriele Breuer und die anderen Landfrauen reizt, an der Sendung teilzunehmen. „Wir kommen einmal raus aus dem alltäglichen Trott, man lernt Neues kennen,“ sagt Acky Böcker, und Gabriele Breuer meint: „Man sieht andere Höfe, andere Abläufe. Und man lernt neue Menschen kennen und erfährt unglaublich viel über ihre Lebensgeschichte.“
Der Höhepunkt des Tages ist das gemeinsame Dinner. Ihr Menü hat Gabriele Breuer wahrscheinlich in der kühleren Jahreszeit geplant, denn die zünftige Rinderkraftbrühe mit Markklößchen und Eierstich bringt die Gäste auch in den Abendstunden noch ziemlich ins Schwitzen. Als Hauptspeise serviert die Hofherrin überbackenes Schweinefilet mit Äpfeln und Käse, dazu gibt es selbstgemachte Fritten und einen bunten Sommersalat. Zum Schluss lassen sich die Bäuerinnen einen Erdbeertraum, Schokoladenküchlein in Herzform, Eiswaffeln und Eierlikörparfait schmecken. Ausgestrahlt wird die Folge voraussichtlich am Montag, 3. Oktober, um 20.15 Uhr im WDR.
Artikel und Bilder von pp/Agentur ProfiPress 22/07/2016 Edgar Schnicke